Fernsteueranlage

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Vorbereiten der Fernsteueranlage

Es kann nahezu jede Fernsteueranlage mit mindestens 6 Steuerkanälen verwendet werden. Grundsätzlich erfolgt die Bedienung des MICROBEAST PLUS über 5 Steuerkanäle (der 6. Kanal steuert den Motorsteller oder das Gasservo). Für die Verwendung der optionalen Zusatzfunktionen wie AttitudeControl oder Drehzahlregler für Verbrennerhelis können zusätzliche Steuerkanäle von Vorteil sein. Ausserdem können im Betrieb mit Summensignalempfängern weitere Servoausgänge z.B. für Beleuchtung oder Einziehfahrwerk angesteuert werden, sofern entsprechende Kanäle zur Verfügung stehen.

  • Erstelle im Fernsteuersender einen neuen Modellspeicher für das Modell.


  • Verwende auf keinen Fall die elektronische Taumelscheibenmischung des Fernsteuersenders! Diese Aufgabe wird das MICROBEAST PLUS übernehmen. Wähle im Fernsteuersender immer eine mechanische Taumelscheibenmischung aus (oftmals mit „H1“, „1 Servo“ oder „Normal“ bezeichnet) bzw. deaktiviere jegliche Art von Mischung („No Mix“).


  • Stelle alle Trimmungen auf neutral und die Servowege auf 100%. Stellen Sie nochmals sicher, dass keinerlei Mischfunktionen wie beispielsweise ein Drehmomentausgleich auf Heck aktiv sind und die Einstellungen und Trimmungen in allen Flugphasen gleich sind. Betrachte den Servomonitor des Fernsteuersenders: Jede Steuerknüppelfunktion darf nur genau einen Kanal betätigen (abgesehen vom Pitchknüppel, der üblicherweise auch den Motor mit ansteuert). Bei Knüppelmittenstellung müssen (in allen Flugphasen) die Kanäle in Mittenposition stehen. Denke daran, dass die Servos nicht direkt angesteuert werden, sondern nur per Steuerbefehl dem Gerät mitgeteilt wird, wie schnell der Heli um eine bestimmte Achse drehen soll. Jeder Steuerbefehl wird dabei über genau einen Kanal des Fernsteuersenders betätigt.


  • Verstelle auch die Pitchkurven im Sender noch nicht, sondern lass sie wie Standardmäßig vorgegeben von -100% bis +100% (oder je nach Senderfabrikat von 0 bis 100%) verlaufen.


  • Andere Einstellungen wie z.B. für den Motor oder eventuelle Zusatzkanäle (Beleuchtung, Einziehfahrferwerk, ...) sind wie gewohnt an der Fernsteuerung vorzunehmen. Diese sind im Normalfall von der Einstellung des MICROBEAST PLUS unabhängig. Falls die interne Drehzahlreglerfunktion oder die AttitudeControl verwendet werden soll, so wird auf die Einstellung dieser Zusatzfunktionen an entsprechender Stelle dieser Anleitung eingegangen.


  Achte unbedingt darauf, dass bei Elektromodellen der Motor während der Einstellarbeiten nicht anlaufen kann! Stecke den Motor am besten vom Regler ab, falls der Antriebsakku zur Stromversorgung verwendet wird.




Einbau des Empfängers

Zur Ansteuerung des MICROBEAST PLUS kann eine Vielzahl unterschiedlicher Empfänger­typen verwendet werden. Grundsätzlich wird zwischen (herkömmlichen) „Standard“ Empfängern und „Singleline“ (oder „Summensignal“) Empfängern unterschieden. Bei Letzteren werden Steuersignale über nur eine einzige Anschlussleitung vom Empfänger zum MICROBEAST PLUS übertragen werden. Je nachdem welche Art von Empfänger verwendet wird, kann die Anschlussbelegung am MICROBEAST anders sein. Nachfolgend werden sämtliche Anschlussmöglichkeiten und Arten von Empfängern gezeigt. Achte grundsätzlich immer darauf, dass die Stecker fest eingesteckt sind. Die Stiftleiste von MICROBEAST PLUS ist so ausgelegt, dass sich die Stecker gegenseitig aneinanderdrücken und so gegen selbstständiges Lösen gesichert sind. Prüfen aber dennoch, ob ein fester Sitz gegeben ist. Insbesondere bei der Verwendung von SingleLine-Empfängern ist dies oftmals nicht gegeben, da Stecker ohne direkte Nachbarn eingesteckt sein könnten. Solche Stecker sollten immer zusätzlich gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert werden, vor allem auch auf der Empfängerseite!

Standard Empfänger

Standard Empfänger ist jeder Empfänger mit herkömmlichen (Servo-)Anschlüssen. An diese werden 5 einzelne Steuerleitungen angesteckt und mit MICROBEAST PLUS verbunden. Über jede dieser Leitungen wird jeweils eine Steuerfunktion vom Fernsteuersender an das MICROBEAST PLUS übertragen. Die Zuordnung der Steuerfunktionen am MICROBEAST PLUS ergibt sich aus der Reihenfolge, in der die Stecker am Empfänger angesteckt werden. Es gibt folgende 5 Funktionen: Roll, Nick, Heck (Gieren), Pitch und Kreisel-Wirkstärke (Gyro gain). Um die Kanalbelegung des Fernsteuerempfängers zu erfahren, schau in die Anleitung des Senders oder prüfe die Belegung anhand der Servomonitors der Fernsteueranlage.

 


Die Abbildung für Spektrum® und Futaba® Empfänger ist nur beispielhaft. Entscheidend ist für die Kanalreihenfolge ist nicht der Empfänger, sondern die Belegung der Steuerfunktionen im Sender. Ausserdem kann MICROBEAST PLUS auch mit allen anderen Fernsteuersystemen verwendet werden, nicht nur mit diesen beiden Marken.

   


  • Die Anschlusskabel für Heck, Pitch und Kreisel sind reine Signalleitungen ohne Stromzufuhr. Achte darauf, dass sie am Empfänger polungsrichtig angesteckt sind, d.h. die Leitungen müssen auf der Signalseite des Empfängers sein, dort wo die orangefarbenen Drähte der anderen Anschlusskabel liegen.
  • Alle 5 Funktionen müssen am Empfänger angesteckt sein. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird das MICROBEAST PLUS nicht korrekt initialisieren!
  • Das Gasservo/Der Motorsteller wird am Empfänger angesteckt, das MICROBEAST hat mit der Steuerung des Motors nichts zu tun. Insbesondere kann in dieser Konfiguration also auch nicht die interne Drehzahlregelfunktion verwendet werden, das geht nur mit einem Summensignalempfänger, s.u. .



SingleLine-Empfänger

Bei einem Singleline-Empfänger (oder Summensignal-Empfänger) werden alle Steuerbefehle (Fernsteuerkanäle) gemeinsam über nur einen einzige Anschlussleitung zum MICROBEAST PLUS übertragen. Die Kanalinformationen sind hierbei in vielen Fällen digital kodiert und die Reihenfolge in der die Kanäle übertragen werden ist nicht immer gleich, da herstellerspezifische Unterschiede bestehen. Aktuell unterstützt das MICROBEAST PLUS folgende Systeme: Multiplex® SRLX, Spektrum® SRXL, Futaba® SBus, JR® X-Bus(B), Jeti® UDI, Jeti® EXBus, ALIGN® iBus, FlySky® iBus, Graupner HOTT® SUMD, SPPM

SingleLine-Empfänger können zusätzlich auch Einzelanschlüsse haben, so wie ein Standard Empfänger. In Verbindung mit dem MICROBEAST PLUS ist er nur dann als SingleLine-Empfänger anzusehen, wenn er auch so angeschlossen ist, also die Ansteuerung der Funktionen des MICROBEAST PLUS über nur eine einzelne Leitung erfolgt. Anderenfalls ist der Empfänger als Standard Empfänger zu behandeln, so wie oben beschrieben.



  • Grundsätzlich wird das Kabel für die Übertragung des SingleLine-Signals beim MICROBEAST PLUS an den Anschluss [DI1] angesteckt
  • Das Gasservo bzw. bei Elektromodellen der Motorsteller wird am Ausgang [CH5] angesteckt. Wenn der Motorsteller über ein BEC zur Empfängerstromversorgung verfügt, werden von diesem Anschluss aus Servos und Empfänger mit Strom versorgt.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die Empfängerstromversorgung am [SYS] Anschluss angesteckt werden. Hier könnte auch eine zusätzliche Versorgungsleitung (2. BEC Leitung) oder ein Pufferakku angesteckt werden.
   
Wiring layout for single-line receivers Alternative wiring layout for single-line receiver
with additional servo output channels



Bei Verwendung von großen Helis mit Standardservos kann es unzureichend sein, über nur einen Servostecker Strom zuzuführen! Hier sollten mehrere Versorgungsleitungen an freien Steckplätzen parallel angesteckt werden, z.b. auch an einen freien Empfängerausgang. Sollten keine weiteren Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung stehen, empfehlen wir dringend das MICROBEAST PLUS HD mit separatem Hochstromanschluss zu verwenden.

Spektrum® DSM/JR® DMSS Einzelsatellit

Eine spezielle Art von Summensignal-Empfänger ist der Einzelsatellit. Diese Empfänger dienen normalerweise als zusätzliche Empfangseinheit zu einem (größeren) Hauptempfänger dazu, die Anfälligkeit gegen Funkstörungen zu reduzierenn und in Folge die Empfangsreichweite zu vergrößern. Aber man kann so einen kleinen Zusatzempfänger auch als eigenständigen Empfänger verwenden und so in kleinen Modellen ein besonders leichtes und kompaktes Empfangssystem realisieren. MICROBEAST PLUS unterstützt hier folgende Systeme: Spektrum® DSM2, Spektrum® DSMX, JR® DMSS. Der Empfänger wird mit seinem Original Anschlusskabel direkt am weißen Sensorboard an der Seite des MICROBEAST PLUS angesteckt. Von dort wird er mit einer stabilisierten Spannung von 3.3 Volt versorgt. Alternativ kann der Satellit auch vorne am Sumemnsignaleingang [DI1] angesteckt werden. Hierzu wird aber der Spektrum® Satellitenadapter (Bestellnr. BXA76009) benötigt.

Bitte beachten: Es kann immer nur ein Satellit am MICROBEAST PLUS angesteckt werden!

   
JR®/Spektrum® Satellit am Sensorboard JR®/Spektrum® Satellit mit Spannungswandler an [DI1]



Der Motorsteller wird am Ausgang [CH5] angesteckt. Wenn der Motorsteller über ein BEC zur Empfängerstromversorgung verfügt, werden von diesem Anschluss aus Servos und Empfänger mit Strom versorgt. Alternativ oder zusätzlich kann die Empfängerstromversorgung am [SYS] Anschluss angesteckt werden.

  Einzelsatelliten sollten nur in Helis der 450er Größe oder kleiner verwendet werden, da die Störfestigkeit in größerer Entfernung nicht sehr hoch ist! Für größere Helis (bzw. Helis die weiter weg geflogen werden) empfehlen wir einen SRXL kompatiblen Empfänger des jeweiligen Herstellers zu benutzen.



Empfänger binden

Vor Verwendung des Empfängers mit MICROBEAST PLUS muss der Empfänger mit der Fernsteueranlage gebunden werden. Stelle sicher, dass der Empfänger auf Steuersignale des Senders reagiert und aktiviere bei Verwendung eines SingleLine-Empfängers die Ausgabe der Steuerdaten über den SingleLine-Anschluss, falls notwendig. Wie diese Arbeiten durchzuführen sind ist der Anleitung der Fernsteueranlage oder des Empfängers zu entnehmen.

Eine Besonderheit besteht, falls ein einzelner Spektrum® Satellit verwendet wird, der direkt mit MICROBEAST PLUS angesteckt ist. Hier muss der Bindevorgang durch das MICROBEAST PLUS angestoßen werden, da der Satellit selbst keine Möglichkeit bietet, den Bindevorgang zu starten. ACHTUNG: der Satellit muss vor der Verwendung mit MICROBEAST PLUS unbedingt neu gebunden werden, selbst wenn der Satellit schon in Verwendung war, z.B. in Verbindung mit einem Spektrum® Hauptempfänger!

 

  Wenn ein Elektromodell verwendet wird und ein Motorsteller mit BEC zur Stromversorgung der Empfangsanlage verwendet wird, stecke den Motor vom Motorsteller ab oder entferne das Ritzel vom Motor, um zu verhindern, dass der Motor unbeabsichtig anläuft und den Helikopter antreibt.

 

Gleichzeitig mit dem Bindevorgang wird die Art des Satellitenempfängers bestimmt, also ob es sich um einen DSMX oder einen DSM2 Satelliten handelt. Es ist sehr wichtig hier den korrekten Satelliten-Typ zu wählen, da eine falsche Einstellung vermeintlich zu funktionieren scheint, im späteren Betrieb aber zu Funkstörungen oder kompletten Verlust der Verbindung führen kann! Nicht entscheidend ist welches Übertragungsverfahren tatsächlich im Fernsteuersender ausgewählt ist bzw. verwendet wird!

Um bei einem Spektrum® Einzelsatellit den Bindevorgang auszulösen, stecke den Bindestecker (Bind-Plug) an den SYS Anschluss. Wenn es sich um einen DSM2 Satellit handelt, drücke und halte den Taster bevor und während Du die Stromversorgung einschaltest. Am MICROBEAST PLUS blinkt die Menü LED N zusammen mit der LED am Satellit. Zum Binden eines DSMX Satelliten schalte nur die Stromversorgung ein, ohne den Taster zu drücken. In diesem Fall blinkt Menü LED H. Starte den Bindevorgang am Fernsteuersender. Entferne nach erfolgreichem Bindevorgang den Bindestecker.

 

Hinweis:

  • Es macht übrigens keinen Unterschied (wie bei einigen „Standard“ Spektrum® Empfängern), ob die „Bind Plug“ schon während des Bindevorgangs abgezogen wird oder erst später.
  • Entscheidend für die Auswahl ist allein, welcher Typ von Satellitenempfänger angesteckt ist! Unerheblich ist, welches Übertragungsverfahren zwischen Empfänger und Sender tatsächlich genutzt wird. Prüfe sehr sorgfältig, von welchem Typ der verwendete Satellit ist. Eine falsche Einstellung ist nicht offensichtlich, wird aber später zu Fehlfunktionen oder Ausfall der Verbindung führen.