Fragen zu MICROBEAST / PLUS / ULTRA
Empfänger Einstellmenü
Spektrum AR9020 mit SRXL/XPLUS Signalausgabe
Ich verwende ein Microbeast Plus mit Firmware 3.2.0 (oder höher) und möchte den SRXL/XPLUS Ausgang des AR9020 Empfängers nutzen. Obwohl im Empfänger Einstellmenu der Empfängertyp bei Einstellpunkt A auf "SRXL" gestellt wurde, werden keine Empfängersignale erkannt. Die Status LED bei Einstellpunkt B bleibt rot.
Leider entspricht das SRXL Protokoll des AR9020 Empfängers nicht vollständig dem SRXL Standard. Wir bieten jedoch eine angepasste MICROBEAST PLUS Firmware, die das Signal des AR9020 dekodieren kann. Schreiben Sie bitte eine Mail an unser Service center unter Angabe ihres freakware Network Accounts (Email Adresse). Wir werden dann umgehend die entsprechenden Dateien für auf Sie registrierte Geräte freischalten. Bitte beachten Sie, dass mit dieser Firmware keine Multiplex Empfänger mit SRXL V2 Signal verwendet werden können. Auch Spektrum Empfänger mit korrektem SRXL Protokoll funktionieren nicht mit dieser modifizierten Firmware. In Hinblick auf die restliche Funktionalität besteht aber keinerlei Unterschied zu der ursprünglich ausgelieferten MICROBEAST PLUS Firmware. Ausserdem ist ein Wechsel zwischen den verschiedenen Firmware Versionen jederzeit möglich, ohne dass Einstellungen neu vorgenommen werden müssen.
Setupmenü
Kein Zugriff auf die Menüs und zurücksetzen auf Werkseinstellung nicht möglich.
Wenn ich nach dem Einschalten auf den Knopf drücke oder ihn gedrückt halte leuchtet nicht die Menü LED A auf. Auch wenn ich den Knopf länger als 10 Sekunden gedrückt halte, passiert nichts.
Um in eine der Menüebenen zu gelangen muss das Gerät vollständig initialisiert haben. Dies erkennt man daran, dass das Lauflicht zwischen den LEDs A bis G und H bis N vollständig erloschen ist und nur noch die Status LED blau oder violett leuchtet. Erst dann kann man durch einen kurzen Tastendruck in das Parametermenü eintreten oder durch einen längeren Tastendruck das Setupmenü aufrufen. Um die Werkeinstellung wiederherzustellen muss man sich im Setupmenü befinden! Das heißt es muss mindestens die LED bei Punkt A dauerhaft leuchten und man darf den Taster nicht mehr betätigen. Erst dann kann man durch Drücken und langes Festhalten des Tasters den Reset ausführen. Bedenken Sie, dass der Reset nur die Daten von Parameter und Setupmenü auf die Grundeinstellung zurücksetzt. Sollte das Microbeast z.B. wegen falscher Empfängereinstellung nicht starten oder aus anderen Gründen nicht (mehr) starten, so ist ein Reset nicht hilfreich. Daher lässt sich der Reset auch nur im Menü selbst aufrufen und nicht an anderer Stelle. Sollte ein solches Problem vorliegen beachten Sie bitte diese Hinweise.
Setupmenü Punkte B bis D - Wie finde ich Frequenz und Neutralpuls für ein bestimmtes Servo heraus?
Hier stellen wir eine Liste mit gesammelten Servodaten zur Verfügung: Die BEASTX Servoliste
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Im Zweifel halten Sie sich immmer an die Angaben des Servoherstellers. Sollte ihr Servo nicht aufgelistet sein, so heißt dies nicht, dass das Servo nicht verwendet werden kann. Sie sollten allerdings genau prüfen, ob das Servo für Modellhelis und zur Verwendung in Kombination mit einem Flybarless System geeignet ist. Hier ist ebenfalls der Servohersteller Ihr erster Ansprechpartner.
- Mittenimpuls: Bei fast allen Servos liegt der Mittenimpuls im Bereich zwischen 1500 und 1520µs. Einige wenige Servos speziell zur Ansteuerung des Heckrotors von Modellhelis arbeiten mit einer schmäleren Pulsbreite, welche von ganz bestimmten Heckkreisel Systemen ausgegeben werden. Dies sind zum einen Futaba Kreisel mit 760µs und zum anderen Kreisel von Logictec mit 960µs. MICROBEAST kann auch diese Pulsbreiten erzeugen und ist somit mit sämtlichen Heckservotypen kompatibel.
- Ansteuerfrequenz: Je höher die Ansteuerfrequenz umso öfter wird die Regelung neue Berechnungen durchführen und Steuersignale an die Servos schicken. Dadurch wird das System im Ergebnis präziser und besser arbeiten. Dies führt allerdings auch zu einer höheren Belastung bei den Servos, da sie mehr Arbeit leisten müssen. Ebenso erhöht sich auch der Stromverbrauch, da die Servomotoren öfter die Position wechseln werden!
- Praktisch jedes Digitalservo kann mit 65Hz Ansteuerfrequenz betrieben werden (mit dieser Frequenz arbeiten auch die meisten Fernsteuerempfänger). Im Zweifel sollte also immer dieser Wert eingestellt werden. Analogservos dürfen hingegen nur mit 50Hz angesteuert werden. Bei höhere Frequenz arbeiten sie nicht mehr korrekt und können beschädigt werden.
Achtung! Eine zu niedrige Frequenz kann immer verwendet werden, eine zu hohe Freuenz hingegen kann das Servo beschädigen! Wenn Sie keine Angaben zu einem bestimmten Servo haben stellen Sie die Ansteuerfrequenz niemals höher als 65HZ bei Digitalservos und 50Hz bei Analogservos ein. Wenden Sie sich an den Hersteller oder Ihren Fachhändler um die maximal mögliche Ansteuerfrequenz zu erfahren.
Setupmenü Punkte B bis D - Meine Servos sind nicht in der BEASTX Servoliste erwähnt. Kann ich sie trotzdem verwenden?
Die Servoliste auf unserer Webseite ist lediglich eine Sammlung von Servodaten, die wir bei Entwicklung des MICROBEAST verwendet haben oder die von Herstellern mitgeteilt wurden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Wenn ein bestimmtes Servo nicht aufgeführt ist, so heißt dies nicht, dass Sie dieses Servo nicht verwenden können. MICROBEAST kann an sich fast mit jedem Servo verwendet werden. Da die Wahl des Servos aber erheblichen Einfluss auf die Performance des Systems hat, sollten sie nur Servos verwenden, die für diesen Einsatzzweck geeignet sind. Lesen Sie hierzu bitte folgenden Hinweis: Servos für den flybarless Betrieb.
Setupmenü Punkt E - Wie kann ich das Servohorn vom Heckservo auf 90 Grad trimmen?
Ich finde kein passendes Servohorn, dass sich exakt im 90 Grad Winkel zum Heckrohr aufstecken lässt. Microbeast/Trajectory/Ar7200BX hat offenbar keine Trimmfunktion!? Darf man über den Sender trimmen?
Trimmen Sie auf keinen Fall über den Sender. Dies würde einen ständigen Steuerbefehl und damit eine konstante Drehung verursachen, beeinflusst jedoch nicht direkt die Servoposition. Wenn das Servohorn nicht genau im 90 Grad Winkel aufgesteckt werden kann, so ist dies nicht weiter problematisch, da das System im Flug sowieso ständig Korrekturen ausführt. Wichtig ist, dass der Heli generell mechanisch korrekt abgestimmt ist: in der Mittenposition des Servos sollten am Heckrotor ca. 6 Grad Anstellwinkel gegen das Drehmoment anliegen. Bei Servovollausschlag in Richtung gegen das Drehmoment sollten 40 Grad Pitchwinkel am Heckrotor anliegen, in Steuerrichtung mit dem Hauptrotordrehmoment sollten ca. 20 Grad anliegen.
Setupmenü Punkt J - In welche Richtung soll ich die 6 Grad einstellen?
Die Einstellung bei Punkt J muss nur in eine Richtung erfolgen. Ob links oder rechts ist egal. Wichtig ist allein, dass die Servos gerade so viel Ausschlag machen, dass die Rotorblätter einen Anstellwinkel von 6 Grad haben. Der Betrag dieses Servoausschlags ist entscheidend bei dieser Einstellung, nicht die die Richtung.
Setupmenü Punkt J - Ich bekomme keine blaue Status LED bei 6 Grad Pitch angezeigt.
Wenn die 6 Grad zyklischer Weg sehr früh erreicht werden, deutet dies darauf hin, dass nicht der ganze zur Verfügung stehende Servoweg genutzt wird. Dadurch leidet die Steuergenauigkeit, weil ein Teil der Servoauflösung verloren geht. Um dies zu vermeiden sollte durch mechanische Korrekturen versucht werden, den Steuerweg zu vergrößern. Dies kann z.B. erreicht werden, indem man den Abstand des Anlenkpunkts oben am Blatthalter durch längere Bolzen vergrößert und dadurch weiter von der Drehachse (Blattlagerwelle) entfernt, sofern dies möglich ist. Den gleichen Effekt kann man erzielen, indem man am Innenring der Taumelscheibe kürzere Kugelbolzen montiert, an denen das Anlenkgestänge zum Blatthalter befestigt ist. Dadurch wird der Anlenkpunkt näher zur Drehachse gebracht, wodurch eine Winkeländerung keine so große Auswirkung mehr hat. Eine Dritte Möglichkeit mit gleicher Wirkung wäre, am Taumelscheibenaussenring längere Kugelbolzen zu befestigen.
Alternativ können die Kugelbolzen an den Servohebel auch einfach weiter innen eingehängt werden. Hier ist aber zu beachten, dass dies auch den verfügbaren kollektiven Pitchwinkel beeinflusst. Durch diese Massnahme ändert sich also nicht das Verhältnis von zyklisch zu kollektiv, sondern beide Wege werden gleichermaßen reduziert.
Grundsätzlich ist bei Punkt J aber einzig und allein wichtig, dass genau 6 Grad zyklischer Weg eingestellt werden. Die Farbe der Status LED hat hingegen nur informativen Charakter.
Initialisierung
MICROBEAST wird nicht mit der Initialisierung fertig. Was kann ich tun?
Achten Sie auf die Anzeige der gelben Menü LEDs: Das Lauflicht von A-G signalisiert die Kalibrierung der Ruhepositionen der Sensoren, das Lauflicht von H-N signalisiert die Kalibrierung der Mittenpositionen der Steuersignale vom Sender. Anfangs sieht man beide Reihen laufen, sobald ein Vorgang abgeschlossen ist, leuchtet nur noch die andere Reihe.
Die Sequenz A-G wird nicht beendet
- Die Sensoren registrieren Bewegung und daher kann das System keine Ruheposition ermitteln. Stellen Sie sicher, dass Gerät bzw. Heli nicht bewegt werden z.B. durch den Einfluss von Wind oder Erschütterungen durch Personen in der näheren Umgebung.
Die Sequenz H-N wird nicht beendet
- MICROBEAST/MICROBEAST PLUS (alle Versionen): Prüfen Sie sämtliche Verbindungen zwischen MICROBEAST und Empfänger und stellen Sie sicher, dass der Empfänger die Steuersignale vom Sender weitergibt (richtig gebunden, richtiger Ausgabemodus, ...). Achten Sie auf korrekte Polarität der Stecker und darauf, dass die Stecker in richtiger Höhe auf die Pinleiste am Gerät aufgesteckt sind.
- MICROBEAST/MICROBEAST PLUS (ab Version 2.0.0 und höher): Wurde der richtige Empfängertyp im Empfängereinstellmenü des MICROBEAST ausgewählt? Sehen sie hierzu Einstellung Empfängertyp - Microbeast, Trajectory
- AR7200BX: Wurde der Bindevorgang erfolgreich durchgeführt? Ist der richtige Modellspeicher im Sender ausgewählt?
Das neue MICROBEAST zeigt beim Einschalten nur eine blinkende rote LED oder es geht überhaupt nicht an.
Dieses Verhalten deutet auf ein Problem mit der Stgromversorgung hin. Möglicherweise liegt ein Kurzschluss vor! Prüfen Sie alle Kabelverbindungen nochmals genau nach. Sind alle Stecker korrekt auf die Pinleiste am MICROBEAST aufgesteckt? Sind sie in vertikaler Richtung auf alle drei Pins aufgesteckt oder möglicherweise um einen Pin versetzt? Sind alle Stecker polungsrichtig eingesteckt? Sind die Stecker auch am Empfänger polungsrichtig eingesteckt?
Flugverhalten
Beim Versuch vom Boden abzuheben kippt der Heli sofort zu einer Seite weg.
- Prüfen Sie sämtliche Steuerfunktionen nochmals am Boden genau nach. Bei Eingabe von kollektivem Pitch muss die Taumelscheibe waagrecht stehen bleiben während Sie sich auf und ab bewegt. Werden die zyklischen Steuerfunktionen betätigt und wieder losgelassen, so sollte die Taumelscheibe nach wenigen Sekunden wieder in die Neutrallage zurückfahren. Prüfen Sie nach, ob das in allen Flugphasen der Fall ist oder ob ggf. Mischfunktionen unbeabsichtigt aktiviert werden. In keiner Flugphase dürfen Trimmungen oder Mischer aktiv sein. Prüfen Sie ausserdem die Einstellung der Sensorrichtungen von Roll und Nick nochmals sehr sorgfältig (Setupmenü Einstellpunkt M)!
- Beim Abheben so wenig wie möglich, am besten gar nicht, steuern. Einfach Motor hochlaufen lassen und dann zügig Pitch geben. Erst wenn der Heli in der Luft ist, kann die Regelung arbeiten und Steuerbefehle ausführen. Steht der Heli hingegen am Boden bliebe ein Steuerbefehl wirkungslos und das Regelsystem würde durch immer weiteres Erhöhen des Steuerausschlags krampfhaft versuchen, eine Drehbewegung auszuführen. Sobald dann der Heli durch Erhöhen des kollektiven Pitch "leicht" wird, fällt er schlagartig um. Also unbedingt vor und während des Startvorganges auf gerade Ausrichtung der Taumelscheibe achten.
- Montieren Sie die Hauptrotorblätter ab und lassen Sie den Heli am Boden ohne Rotorblätter in allen Drehzahbereichen laufen. VORSICHT vor den rotierenden Teilen! Auch hier muss die Taumelscheibe sauber hoch und runter laufen. Beginnt sie sich bei einer bestimmten Drehzahl langsam in eine Richtung zu neigen und wird dies abhängig von der Drehzahl stärker oder schwächer so liegt ein Vibrationsproblem vor das die Sensorik im Microbeast verwirrt. Verwendung eines anderen Klebepads könnte helfen oder Montage des MICROBEAST an einem anderen Ort. Vor allem im Elektroheli bringt das aber in den meisten Fällen nichts und der Fehler liegt irgendwo am Heli.
- Ursache kann sein: Wellen am Helikopter haben keinen perfekten Rundlauf, Kugellager laufen rauh oder sind defekt, die Heckblätter oder der gesamte Heckrotor sind unwuchtig, die Kupplungsglocke ist unwuchtig oder es kommt bei bestimmten Drehzahlen zu einem Resonanzschwingen, Motorwelle oder -lager defekt/verschlissen, Lager vom Starrantrieb im Heckrohr verrutscht oder an falscher Stelle montiert, Hauptzahnrad läuft nicht rund und eiert, ... alles was sich am Helikopter dreht kann Ursache für Vibrationen sein. Bei einem Elektroheli kann man in den meisten Fällen sehr gut hören, wenn der Heli nicht rund läuft und laute Geräusche (Dröhnen, Kreischen) macht.
- Wenn die Bewegung sehr abrupt und plötzlich auftritt ähnlich einer Funkstörung, dann kann es sich auch um eine Form von elektrostatischer Entladung handeln, typischerweise verursacht durch den Zahnriemen vom Heckantrieb. Sorgen Sie hier für einen Potentialausgleich, indem sämtliche stromleitende Teile des Chassis (Heckrohr, CFK-Seitenteile, Motorplatte) miteinander leitend verbunden werden. Gegen statische Aufladung kann im übrigen auch das Behandeln des Heckriemens mit Graphitspray helfen oder die Verwendung eines Riemens aus anderem Material, sowie die Änderung der Riemenspannung.
- In Betracht käme auch eine Spannungsschwankung der Empfängerstromversorgung. Hier ist zu prüfen ob diese Lastfest ist, vor allem auch in Bezug auf die Dauer und ob die Kabelquerschnitte und auch das Stecksystem ausreichend dimensioniert sind. Die Stromversorgung ist mindestens doppelt oder dreifach so stark auszulegen wie erwartet, da sehr hohe Stromspitzen im Millisekundenbereich auftreten können, die die Spannung gefährlich tief absacken lassen können. In diesem Zusammenhang kann es auch vorkommen, dass derf Heli einige Minuten normal fliegt und dann plötzlich wegrollt oder sogar erst nach der Landung die Taumelscheibe von alleine wegdreht. Dies ist ein Zeichen dafür, dass im Flug das Microbeast einen schnellen reboot machen musste, aber wegen der Schwere oder Dauer des Stromausfalles nicht mehr vollständig alle Kalibrier- und Sensordaten zurückladen konnte. In diesem Fall ist unbedingt die Ursache zu finden und abzustellen und darf/sollte auf keinen Fall weitergeflogen werden, da die Empfangsanlage offensichtlich kurz vor einem Totalausfall stand.
Achtung: Wenn der Heli am Boden steht ist es nicht unnormal, dass die Taumelscheibe leicht schräg steht, da das Regelsystem möglicherweise schon versucht hat, die Lage des Helis durch bestimmte Ausgleichsbewegungen zu korrigieren. Nach ca. 30 Sekunden Wartezeit sollte sich die Taumelscheibe wieder vollständig zentriert haben, soweit die Steuerknüppel nicht bewegt wurden. Diese Schrägstellung ist auch abhängig von der Position des Pitchsteuerknüppels und es kann vorkommen, dass sich die Taumelscheibe beim Pitchgeben nicht perfekt waagrecht auf und abbewegt, sondern je nach Knüppelstellung mehr oder weniger Roll oder Nick zugemischt wird. Ein wirklich unnormaler Zustand liegt vor, wenn die Taumelscheibe vollständig zu einer Seite hin driftet, selbst wenn man versucht, mit den Steuerknüppeln entgegen dieser Richtung zu steuern bzw. wenn man die Taumelscheibe durch entsprechende Steuerkommandos in Neutralposition bringt und die Taumelscheibe läuft wieder bis an den Vollanschlag. Dieses Verhalten könnte von einer Sensordrift verursacht werden oder von einem ständig anliegendem Steuerknüppelsignal z.B. wegen schlechter Zentrierung der Steuerknüppelpotentiometer. Solches Driftverhalten kann (beiderseits) durch starke Temperaturschwankung oder starke Erschütterung/Vibration verursacht werden.
Der Heli rollt dreht sich nicht schnell genug bei vollem Steuerknüppelausschlag. Kann man dies verbessern?
Die Drehrate wird allein über den Steuerknüppelausschlag am Sender vorgegeben. Wenn man also im Sender den mögliche Knüppelausschlag vergrößert/verkleinert z.B. per Dualrate Funktion oder durch Verändern des Servowegs für den entsprechenden Kanal so ändert sich die Drehrate entsprechend. Beachten Sie, dass weder die Einstellung des zyklischen Regelwegs (Setupmenü Punkt J) noch die Einstellung der Taumelscheibenbegrenzung (Setupmenü Punkt L) Einfluss auf die Drehrate haben. Setupmenü Punkt L hat lediglich insoweit Bedeutung für die Drehrate, dass eine zu große Limitierung des Taumelscheibenausschlags auch das zyklische Pitch begrenzt und daher die gewünschte Drehrate wegen der Begrenzung nicht erreicht werden kann, weil das System nicht den notwendigen Ausschlag einstellen kann. Dieser Umstand sollte aber nicht dazu verleiten, Setupmenü Punkt L zur Reduzierung der Drehrate zu verwenden! Stellen Sie bei Punkt L immer so viel Ausschlag wie möglich ein. Andernfalls kann dies das Flugverhalten wesentlich beeinträchtigen. Wenn Sie die Drehrate des Helikopters reduzieren möchten reduzieren Sie wie oben beschrieben den Steuerweg im Sender oder setzen Sie in Parametermenü Punkt B das Steuerverhalten auf eine niedigere Stufe.
Die einzelnen Phasen bei Parametermenü Punkt B sind eine Mischung aus Expo und einer bestimmten Drehrate. Da die eingestellten Werte nicht zahlengenau auf die unterschiedlichen Sendertypen passen empfehlen wir, falls eine eigene Einstellung per Fernsteuerung bevorzugt wird, Parameterpunkt B auf "blau" zu stellen, im Sender mit ca. 20 - 30% Expo zu beginnen (mit negativem Vorzeichen bei Futaba) und den Servoweg auf ca. 70-80% zu reduzieren und sich dann allmählich an das gewünschte Steuerverhalten heranzutasten.
Hinweis zu MICROBEAST/AR7200BX/AR7300BX: Wurde im Parametermenü bei Punkt B die Einstellung „Sender“ gewählt (Status LED blau) so kann man genau sehen, ab welchem Steuerknüppelausschlag die maximale vom Heckkreisel kontrollierbare Drehrate erreicht wird: ist der HeadingLock-Modus aktiv, so wird ab einem bestimmten Heckknüppelausschlag die Status LED zu blinken anfangen. Man befindet sich dann an der Drehratengrenze. Vergrößern Sie den Servoweg/Knüppelausschlag im Sender nun weiter, so wird die Status LED ab einem bestimmten Punkt abschalten. Ab hier wird die Heckdrehrate nicht mehr auf die maximal physikalisch vom Gyro Sensor mögliche Drehrate begrenzt, sondern man gelangt in den frei drehenden Bereich, der nicht mehr vom Gyro kontrolliert werden kann. Durch weitere Vergrößerung des Servowegs können Sie die maximale Drehrate im frei drehenden Bereich beliebig erhöhen, soweit die Mechanik des Helikopters dies zulässt! Diese Funktion sollte nur kurzfristig für spezielle Show-Flugmanöver genutzt werden, z. B. indem kurz per „DualRate“ darauf umgeschaltet wird. Im normalen Flugbetrieb ist es sehr schwer zu kontrollieren, ob man sich im geregelten oder ungeregelten Bereich befindet und es besteht die Gefahr, dass man aufgrund der extrem hohen Drehrate die Orientierung verliert!
Anderweitige Fragestellungen
Warum werden die Servos wärmer als vorher beim Betrieb mit Paddelrotorkopf?
Da bei einem Flybarlesssystem ähnlich wie bei einem Heckkreisel das Regelsystem andauernd am steuern und korrigieren ist, werden die Servos wesentlich häufiger bewegt als wie wenn Sie manuell angesteuert werden. Hinzu kommt die oft höhere Servoansteuerfrequenz die es der Regelung ermöglichen soll möglichst häufig Steuerkommandos an die Servos abzugeben. Zudem müssen die Servos aufgrund des Wegfalls der zahlreichen Mischhebel und der Unterstützung durch die Hilfrotorebene wesentlich höhere Kräfte im Flug aufbringen.
Dies führt neben einem höheren Stromverbrauch auch zu einer stärkeren Wärmeentwickling der Servos die im Normalfall unkritisch ist. Allerdings kann diese Erwärmung unter ungünstigen Bedingungen auch in einen kritischen Bereich kommen z.B. bei sehr hohen Lufttemperaturen oder auch wenn die Servos in der Nähe von anderen Hitzequellen wie Elektromotoren verbaut sind. Abhilfe schaffen eine Reduzierung der Ansteuerfrequenz sowie Reduzierung der Eingangsspannung. Dies führt allerdings immer auch zu einem schlechteren Wirkungsgrad der Regelung!
Die Servos laufen irgendwie "hakelig" bei einer Framerate von 200Hz.
Wenn die Servos vom Hersteller für diese Ansteuerfrequenz freigegeben sind, ist dies ein normaler Effekt. Die Servos bekommen 4x schneller ein neues Stellsignal als wenn sie an einem herkömmlichen Fernsteuerempfänger angeschlossen werden. Insbesondere Servos mit bürstenlosen Motoren laufen von Haus aus sehr hart und direkt an und so kommt es im 200Hz Betrieb zu diesen leicht ruckartigen Bewegungen, die jedoch völlig unschädlich und im Flugbetrieb nicht zu bemerken sind.
Seit Microbeast Firmware Version Version 2.0.0 wurde ein spezieller Filter eingebaut, der diesen rauhen Servolauf etwas abschwächt.
Warum laufen die Taumelscheibenservos nur sehr langsam im Stand?
Durch die Bewegung des Steuerknüppels bekommt das MICROBEAST nur einen Befehl, wie es den Heli steuern soll. Mit dem Steuerknüppel werden die Servos also nicht mehr direkt gesteuert sondern dies macht der Regelkreis. Dadurch laufen die Servos im Stand mehr oder weniger unvorhersehbar schnell.